Pädagogisches Profil der Oberstufe

Die Oberstufe besteht aus drei Schuljahren und gliedert sich in die Einführungsphase (EF), das erste JahFr der Qualifikationsphase (Q1) und das zweite Jahr der Qualifikationsphase (Q2).
Der Klassenverband wird mit Beginn der Einführungsphase aufgelöst und Schülerinnen und Schüler anderer Schulen und Schulformen mit der Qualifikation zum Besuch der gymnasialen Oberstufe kommen zu den Schülerinnen und Schülern unserer ehemaligen neunten Klassen hinzu.

 

1) Individualisierung der Schullaufbahn, neue Unterrichtsfächer

Jede Schülerin und jeder Schüler tritt nun in eine individuelle Schullaufbahn ein. Die Schülerinnen und Schüler können sich im Rahmen der gesetzlichen Regelungen Fächer nach Ihren Neigungen und Fähigkeiten aus einem breiten Angebot auswählen. Dadurch wird es möglich, den Schwerpunkt im sprachlichen oder gesellschaftlichen oder mathematisch-/naturwissenschaftlichen Bereich zu setzen. Im zweiten Jahr der Oberstufe belegen die Schülerinnen und Schüler in zwei gewählten Leistungsfächern vertieften Unterricht in erhöhter Stundenzahl. Das Lessing-Gymnasium kann durch große Oberstufenjahrgänge dabei eine beachtliche Auswahl an möglichen Leistungsfächern anbieten. Regelmäßig können dabei Leistungskurse in den Fächern Mathematik, Deutsch, Englisch, Biologie, Erziehungswissenschaft, Sozialwissenschaften, Geschichte und Kunst durchgeführt werden. Durch eine seit dem Jahr 2002 bestehende Kooperation mit dem Maximilian-Kolbe-Gymnasium in Köln-Wahn können darüber hinaus bisher in jedem Jahr die Leistungsfächer Physik und Chemie angeboten werden.

  • Neue Gesellschaftswissenschaften in der Oberstufe: Sozialwissenschaften, Erziehungswissenschaft
  • Informatik als technisches Fach kann im mathematisch-/naturwissenschaftlichen Bereich belegt werden und auch Prüfungsfach im Abitur sein.
  • Neue Fremdsprachen ab der Einführungsphase: Am Lessing-Gymnasium können Französisch, Russisch und Italienisch als neueinsetzende Fremdsprachen belegt werden.
  • Als bilinguale Sachfächer können Schülerinnen und Schüler in der Oberstufe die Fächer Biologie, Erdkunde, Sozialwissenschaften und Geschichte belegen.
  • Schülerinnen und Schüler, die seit der Klasse 7 bilingualen Unterricht besucht haben (siehe Kapitel 2.2), führen diesen in der Regel in der Oberstufe fort und erhalten zusätzlich zum Abitur das Zertifikat des bilingualen Abiturs.
  • Schülerinnen und Schüler, die in der Mittelstufe keinen bilingualen Unterricht besucht haben (siehe Kapitel 2.2), können zum Beginn der Oberstufe in den bilingualen Zweig eintreten, wenn sie ein Auslandsjahr im englischsprachigen Ausland verbracht haben. Dies bietet auch den Schülerinnen und Schülern eine Möglichkeit zum Erwerb einer bilingualen Qualifikation, die von anderen Schulen zu uns wechseln oder die in der Mittelstufe des Lessing-Gymnasiums Teil einer nichtbilingualen Profilklasse waren.
  • Ab der Jahrgangsstufe Q1 können Schülerinnen und Schüler den IB-Bildungsgang besuchen, wenn sie zusätzlich zum Abitur die international anerkannte Hochschulzugangsberechtigung International Baccalaureate Diploma erwerben möchten (genauere Informationen in Kapitel 2.1.4).

 

2) Vertieftes Lernen in der Oberstufe

  • DELPH (B1 und B2), Cambridge Prüfungen in der SekII (FCE, CAE)
  • Förderangebote durch Vertiefungsfachangebote in Deutsch, Mathematik und Englisch vor allem in der Einführungsphase
  • Teilnahme an Wettbewerben (z.B. DLR-Wettbewerbe, Bundeswettbewerb Fremdsprachen, Wettbewerb Philosophischer Essay, Bundeswettbewerb Mathematik und Informatik, Jugend forscht, Jugend musiziert)
  • Teilnahme am Programm Schüler an die Uni, bei dem Schülerinnen und Schüler begleitend zu ihrem Oberstufenunterricht bereits einzelne Vorlesungen in der Universität besuchen und dort auch nach Klausuren Scheine erwerben können (z.T. schon bei Schülerinnen und Schülern der EF)
  • Stipendiatenprogramme (z.B. MINToring-Programm der Stiftung der deutschen Wirtschaft)
  • Kooperation mit der DLR (z.B. Tage der Luft- und Raumfahrt mit Besuchen von Astronauten, Einbau des Parabelflugs des Oberstufenkoordinators in den Physikunterricht, Wettbewerbe, Besuch des Leistungskurses Physik im DLR-Schoollab)
  • Zusammenarbeit mit Universitäten (Köln, Dortmund)

 

3) Ganzheitliches Lernen in der Oberstufe

  • Sprachenfahrten / Austauschfahrten (Sugarland/Texas, Montepulciano/Italien, im Schuljahr 2013/14 erstmalig Wexford / Irland, Südafrika in Planung)
  • Angebot eines 3 wöchigen Betriebspraktikums in Cork / Irland in der EF
  • Studienfahrten zu Beginn der Jahrgangsstufe Q2 in Leistungskursgruppen sowohl mit Anbindung an die fachlichen Inhalte der Kurse als auch weitere allgemeinbildende Aktivitäten und Aspekte sozialen Lernens
  • Hospitationsprogramm, bei dem in jedem Jahr eine große Zahl an Schülerinnen und Schülern der Q1 in mündlichen Abiturprüfungen der Q2 hospitieren
  • Gemeinsamer Exkursionstag für die Schülerinnen und Schüler der Einführungsphase in den ersten Wochen des Schuljahres zur schnellen Eingliederung der neu auf die Schule gewechselten Schülerinnen und Schüler sowie als Teil des sozialen Lernens.
  • Besuch von außerschulischen Experten im Forum für Oberstufenkurse (z.B. Autorenlesungen, Shakespeare Lecture vom Educational Director des Globe Theatre London, Podiumsdiskussionen vor Wahlen, mit General a.D. Schneiderhahn zum Thema Hitlerattentat)
  • Facharbeitsvorbereitung als Teil des Methodenkonzepts
  • Gemeinsame Feste wie Lessingbrunch, Karnevalsfeier im Forum, Mega-Mali-Madness Benefizkonzert (Schülerbands treten kostenfrei zur Unterstützung unserer Partnerschule in Mali auf), Schulgottesdienste etc.
  • Angebot diverser Arbeitsgemeinschaften (z.B. Video AG, English Reading Club, Poetry Slam, Orchester, Oberstufenchor, Informatik/Netzwerkbetreuung, Homepagegestaltung, Mali AG)
  • Gezielte Förderung des Umweltbewusstseins: Lessing-Gymnasium als Schule der Zukunft, Projekt Sonne für Mali
  • Soziale Projekte, z. B. Unterstützung einer Schule in Mali, Sammelaktionen am Red Nose Day (SV) und Aktionen am Welt-Aids-Tag

 

4)  Ausführliches Beratungskonzept

  • Informationsveranstaltungen für die Kurswahlen der Oberstufe werden in der neunten Jahrgangsstufe durch den Oberstufenkoordinator klassenweise an mehreren Terminen durchgeführt, um Rückfragen zu erleichtern

  • Information der Eltern an einem Elternabend

  • Anbindung der Beratung im Hinblick auf einen möglichen zusätzlichen IB-Lehrgang schon bei den Informationen zur EF-Kurswahl durch die entsprechende Koordinatorin (siehe 2.1.4)

  • Information der Schülerinnen und Schüler anderer Schulformen an zwei gesonderten Terminen

  • Einzelberatung mit allen Schülerinnen und Schülern zur Schullaufbahn im Zusammenhang mit den Kurswahlen mindestens einmal jährlich

  • Fachlehrer/innen der neuen Fächer informieren interessierte Schülerinnen und Schüler über die neuen Fächer der Sekundarstufe II

  • Am Tag der offenen Tür wird in den neuen Fächern der Sekundarstufe II Vorführunterricht präsentiert (Philosophie, Informatik, Russisch, Italienisch, Sozialwissenschaften, Erziehungswissenschaft) mit anschließender Möglichkeit der Beratung durch die Fachlehrer/innen.

  • Beratung (Elternabend und Schülerinformation) zu Auslandsaufenthalten in der Sekundarstufe II (Frau Kuhn)
  • Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufe II wählen aus der Gruppe ihrer unterrichtenden Lehrer/innen Tutorinnen und Tutoren, die zusätzlich zu den Beratungslehrerinnen und -lehrern der Jahrgangsstufe als Ansprechpartner bei Problemen fungieren und mithilfe des Entschuldigungshefts einen Überblick über Fehlstunden haben

  • Intensive Beratung in vielen Veranstaltungen zur Berufs- und Studienwahl durch zwei zuständige Lehrkräfte (Frau Hübner, Herr Jütte) und viele außerschulische Partner(siehe Kapitel 3.2)

  • Frau Alshut mit einer Ausbildung in personenzentrierter Gesprächsführung und Zertifikat als EOS-Berater und Herr Kellermann als ausgebildeter Beratungslehrer beraten Schülerinnen und Schüler bei deren Wunsch vertraulich bei familiären oder persönlichen Problemen und vermitteln ggf. Hilfe außerschulischer Einrichtungen

  • Beratung von Schülerinnen, Schülern und Eltern bei individuellen Lernproblemen durch die Beratungslehrer/innen der Oberstufe

  • Beratung zu Schulabschlüssen nach der Einführungsphase durch die Beratungslehrer/innen

  • Zusammenarbeit mit außerschulischen Beratungspartnern: z.B. Zentrum für Hochbegabte in Brühl, Schulpsychologischer Dienst, Polizei, ASD

  • Beratung bei Schülerinnen und Schülern mit überdurchschnittlichen Leistungen und Hochbegabung in allen Fragen von individueller Förderung ( z.B. Drehtür- und Springermodelle, Möglichkeit der Förderung durch Stipendien)

  • Herr Hoffmann (Bezirksbeamter der Polizei ) berät Schülerinnen und Schüler bei Problemen mit Mobbing und zur Gewaltprävention

  • Frau Gödel und Frau Müller beraten die Schülerinnen und Schüler bei allen Fragen zum Bereich Leseförderung, Bibliothek und Ausleihverfahren

 

5) Kontinuierliche, sorgfältige Evaluation der Arbeits- und Lernprozesse

  • Externe Evaluation durch die IBO (International Baccalaureate Organisation). Die Five-Year-Evaluation, die in besonderem Maße die Oberstufe betrifft, wurde erfolgreich abgeschlossen.
  • Auswertung der Ergebnisse der zentralen Klausuren der EF in den Fachkonferenzen. Eventuelle Konsequenzen werden erarbeitet und der Lehrerkonferenz, Schulkonferenz, Schulpflegschaft und unserem Schuldezernenten Herrn Dr. Pulm vorgelegt. Das Lessing Gymnasium nimmt seit 2002 freiwillig an der erst seit 2011 verpflichtenden zentralen Klausur Mathematik teil.
  • Evaluation der Ergebnisse der schriftlichen Arbeiten des Zentralabiturs im Vergleich mit den Landesergebnissen in der Lehrerkonferenz, Schulkonferenz und Schulpflegschaft. In den Fachkonferenzen erfolgt die Evaluation im Detail themenbezogen. Eventuell erarbeitete Maßnahmen zur Verbesserung und Stabilisierung werden schriftlich festgehalten und unserem Schuldezernenten vorgelegt.
  • Von jeder Klausur der Oberstufe werden drei verschiedene Schülerarbeiten und der Ausfall der Ergebnisse einem Mitglied der erweiterten Schulleitung (Verteilung fachbezogen) vorgelegt. Im Falle von Auffälligkeiten schließen sich gemeinsame Gespräche an, in denen Handlungsoptionen erarbeitet werden. Als unterstützende Maßnahmen schließen sich gegebenenfalls an:
    •  Vorabsprachen zur nächsten Klausur
    • Enge Kooperation mit Fachkollegen, insbesondere von Parallelkursen
    • Unterstützung durch den Fachvorsitzenden
    • Hilfe durch erprobte Musterklausuren mit Lösung von Fachkollegen
    • Hospitation des Unterrichts durch Mitglieder der Schulleitung oder Fachkollegen
  • Turnusmäßige Überprüfung und Weiterentwicklung der schulinternen Fachcurricula (z.Zt. Neuerstellung der Oberstufencurricula im Hinblick auf die neuen Kernlehrpläne S.II)
  • Externe Evaluation durch die Teilnahme an Wettbewerben und Zertifikatsprüfungen (DELF, FCE, CAE)