Pädagogisches Profil der Erprobungsstufe

In den Jahrgangsstufen 5 und 6 – die so genannte Erprobungsstufe – geht es zunächst um Orientierung: neue Menschen, neue Räume, neue Regeln, eine komplexere Arbeitsorganisation, neue Erfahrungen, auch und gerade im sozialen Bereich. Damit möglichst viele Schülerinnen und Schüler sich positiv entwickeln können, gibt es am Lessing Gymnasium in der Erprobungsstufe seit langem unterstützende Maßnahmen, die den Übergang von der Grundschule zum Gymnasium erleichtern sollen, gleichzeitig aber die Selbstständigkeit und den eigenen Antrieb der Schülerinnen und Schüler fördern, damit sie ihren Platz in der neuen Schule finden.

1. Sanfter Übergang von der Grundschule zum Gymnasium

  • Wir legen großen Wert auf den Erfahrungsaustausch zwischen Grundschul- und Gymnasiallehrerinnen und -lehrern, sei es durch Gespräche und Hospitationen oder auch in den gemeinsamen Erprobungsstufenkonferenzen der 5. Klassen.
  • Wir informieren detailliert über die Besonderheiten des Lessing-Gymnasiums (wie zum Beispiel Lehrerraumprinzip, bilinguales Profil bzw. MINT-Profil, Internationales Abitur). Gelegenheiten dazu bestehen im November am Informationsabend für Viertklässler und ihre Eltern sowie am Tag der offenen Tür mit Probeunterricht und Elterngesprächen; außerdem gibt es im Januar einen Informationsabend für Nachzügler und zusätzlich individuelle Beratungsgespräche vor und während der Anmeldung.
  • Wir berücksichtigen bei der Klassenzusammensetzung gewachsene Beziehungen, sodass bei der Anmeldung bereits ein Wunschklassenkamerad oder eine -kameradin genannt werden kann.
  • Wir geben den angemeldeten Viertklässlern die Möglichkeit, sich bei einem Begegnungsfest vor den Sommerferien spielerisch kennenzulernen und erste Kontakte zu knüpfen. Dort stellt sich dann auch das zukünftige Klassenleitungsteam den Kindern vor.
  • Wir stellen die ersten Schulwochen ganz unter das Zeichen der intensiven Einführung und des Kennenlernens: vom gemeinsamen Gottesdienst über die Begrüßungsfeier im Forum bis hin zur Kennenlernfahrt eine Woche nach Schulbeginn, dem Lessing-Führerschein, der Bibliothekseinführung, den Ordinariatsstunden, dem Kontakt zu den Paten und vielem mehr.

2. Ganzheitliches Lernen

  • Wir möchten von Beginn an die Klassengemeinschaft fördern und starten eine Woche nach Schulbeginn mit der erlebnispädagogischen dreitägigen Kennenlernfahrt. Unter der Anleitung von ErlebnispädagogInnen werden Kooperation und Teamgeist gefördert und so die Klassengemeinschaft und das Selbstwertgefühl des Einzelnen gestärkt.
  • Wir führen darüber hinaus -angebunden an Unterrichtsinhalte- gemeinsame Aktionen oder Wandertage durch wie z.B. Zooschule, Autorenlesungen in der Bibliothek, Besuch eines Theaters, Aufführung des White Horse Theatre und Besuch im Neandertal.
  • Wir feiern in der Erprobungsstufe gemeinsam Feste wie z.B. die Weihnachtsfeier, Schulgottesdienste und den Klassenkarneval.
  • Wir bieten in den Pausen für unsere jungen Schülerinnen und Schüler aktiven Pausensport, aber auch Leseangebote in der Bibliothek.
  • Wir haben ein Patensystem eingerichtet, bei dem ca. drei bis vier Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 10 eine 5. Klasse betreuen. Sie sind Ansprechpartner in den Pausen, bieten Spielnachmittage und kleinere Ausflüge an und helfen bei Klassenprojekten.
  • Wir legen großen Wert auf das soziale Lernen und greifen dabei auch auf spezielle Lernprogramme zur Ich-Stärkung zurück (Lions-Quest-Programm). Darüber hinaus haben wir die Streitschlichtung institutionalisiert (Modell Schüler helfen Schülern: ausgebildete Streitschlichterinnen und Streitschlichter helfen beim Lösen von Konflikten).
  • Wir fördern gezielt das Umweltbewusstsein in unserer Schulgemeinde (das Lessing-Gymnasium ist Schule der Zukunft), sei es durch das Projekt Sonne für Mali, Klassenreinigungsaktionen auf den Schulhof, Aktionen zum nachhaltigen Verhalten, Abfalltrennung und -vermeidung und vieles mehr.
  • Wir geben interessierten Schülerinnen und Schülern der Erprobungsstufe die Möglichkeit, an verschiedenen Arbeitsgemeinschaften teilzunehmen wie z.B. Golf, Jonglieren, die English Drama Group, die Forscher AG oder auch Unterstufenchor und Orchester.
  • Wir bieten im Anschluss an den Unterricht die Möglichkeit, ein warmes Mittagessen in der Mensa einzunehmen. Darüber hinaus bietet die AWO als Kooperationspartner eine Übermittag-Betreuung an: Im Anschluss an das Mittagessen stehen hier die Hausaufgabenbetreuung sowie freizeitpädagogische Angebote auf dem Programm.

3. Einführung in das gymnasiale Lernen  

  • Wir setzen in der Erprobungsstufe Klassenlehrerinnen- und Klassenlehrer-Teams ein, die in der Arbeit mit Fünft- und Sechstklässlern erfahren und motiviert sind und sich intensiv um ihre jeweilige Klasse kümmern.
  • Wir bauen das in den Grundschulen meist schon angelegte Methodenlernen und die Medienschulung aus. So führen wir z.B.  über Methodenmappen in strukturierte Arbeitstechniken und gezielte Lernstrategien ein. Eine informationstechnologische Grundbildung vermittelt grundlegende Kenntnisse im Umgang mit Computern und Software. Unsere ausgebildeten Medienscouts (Schülerinnen und Schüler der 9. und 10. Klasse) sensibilisieren die Fünftklässler dafür, Chancen und Risiken medialer Angebote zu erkennen, um diese reflektiert nutzen zu können ( z.B. kritischer Umgang mit Datensicherheit, sozialen Netzwerken, Schutz vor Cybermobbing usw.)
  • Wir bieten unseren Schülerinnen und Schüler schon in der 5. und 6. Klasse eine behutsame und systematische Vorbereitung auf die Anforderungen standardisierter Leistungsmessung durch die Teilnahme an Wettbewerben wie z.B. dem Känguru-Wettbewerb (Mathematik) oder dem Big Challenge (Englisch).
  • Wir bereiten in der Erprobungsstufe die Schwerpunktsetzung durch Fachprofile (bilinguales Profil oder MINT-Profil) in der Mittelstufe vor. Um die Stärken der Schülerinnen und Schüler zu erkennen und später gezielt zu fördern, erhalten sie in der 5. und 6. Klasse eine Unterrichtsstunde Englisch mehr als vorgeschrieben zur Vorbereitung des bilingualen Profils. Durch eine Stunde „Informationstechnologische Grundbildung“ in Klasse 5 und eine Stunde „Naturwissenschaften“ in Klasse 6 bereiten wir auf eine mögliche Schwerpunktsetzung im MINT-Profil vor.

4. Beratung in der Erprobungsstufe

Besonders relevante Beratungsangebote der Erprobungsstufe:

  • Die Erprobungsstufenkoordination (Herr Dreifürst) berät in Fragen der Schullaufbahn: so  beim Übergang von der Grundschule in die Jahrgangsstufe 5, bei der Fortsetzung der Schullaufbahn zum Wechsel in die Jahrgangsstufe 7 (Fachprofile), bei internen Übergängen (Klassenwechsel), bei Schulformwechseln und Schulwechseln.
  • Klassen- und Fach-Lehrerinnen und -Lehrer und Erprobungsstufenkoordination beraten Kinder und Eltern bei individuellen Lernproblemen und führen intensive Gespräche bei Verstößen im Disziplinarbereich
  • Sprachen-Lehrerinnen und -Lehrer beraten Schülerinnen, Schüler und Eltern bei der Wahl der zweiten Fremdsprache.
  • Klassen- und Fach- Lehrerinnen und Lehrer und Erprobungsstufenkoordination beraten Kinder und Eltern bei der Zuordnung der Fachprofile am Ende der Erprobungsstufe.
  • Frau Alshut (Fachmoderatorin für den Bereich der Begabtenförderung) berät bei Schülerinnen und Schülern mit überdurchschnittlichen Leistungen und Hochbegabung in allen Fragen von individueller Förderung.
  • Frau Kollmann berät Eltern und Kinder bei Schwächen in den Bereichen Lesen / Rechtschreibung.
  • Frau Alshut, Herr Dreifürst und Frau Schütten beraten Schülerinnen und Schüler bei persönlichen Anliegen und Schwierigkeiten.